Die Übernachtung in Punakha in einem Hotel mit Blick auf das Punakha-Tal ist angenehm. Wir haben am Morgen vom Balkon aus einen tollen Blick auf das Tal und der Tag beginnt mit blauem Himmel und Sonnenschein.
Nach dem Frühstück, es gibt wieder Toast mit einer Marmelade oder Müsli oder Eierpfannkuchen, dazu Tee oder Kaffee, fahren wir wenige Minuten zu einer Fußgängerbrücke.
Von dort starten wir eine wunderbare etwa einstündige Wanderung entlang eines kleinen Bachlaufes durch die Terrassenfelder. Wieviele Jahre müssen die Vorfahren der heutigen Bewohner des Landes gebraucht haben, um in Handarbeit aus den Hängen des Himalaya diese Terassen zu formen. Dabei ist jedes dieser Felder an ein faszinierend einfaches aber intelligentes Bewässerungssystem mit Gräben angeschlossen, die es ermöglichen bei Bedarf die jeweilige Terrasse zu fluten. So wächst hier neben allen Arten von Gemüsesorten wie Kartoffeln, Bohnen, Chilie, Paprika, Weizen und vielem mehr die für die Versorgung des Landes wichtigste Pflanze, der Reis!
Wir verlassen die Felder und folgen den Serpentinen durch einen Chir-Kiefernwald bergauf. Bei dieser Kiefernart wachsen drei Nadeln aus dem Knotenpunkt. Wir steigen langsam 150 m auf und kommen bei wunderbarem Sonnenschein auf einer Ebene an.
Dort steht eine erst vor 20 Jahren im Auftrag der Königsmutter fertiggestellte Prachtchörte, eine Stupa mit Tempel, also eine begehbare Stupa mit drei Stockwerken plus Dachterrasse.
Wir durchschreiten die drei Stockwerke, Nima erklärt die Bedeutung der drei Ebenen und kommen schließlich auf der Dachterrasse an. Von dort genießen wir den wunderschöner Blick auf die Reisterassen und das fruchtbare Tal von Punakha. Hier könnte ich noch Stunden verweilen, die Sonne genießen, dem Treiben auf den Feldern zuschauen, den Gedanken nachhängen oder lesend in der Sonne liegen. Leider ist dazu keine Zeit.
Wir fahren, nachdem wir den Rückweg gemeistert haben zu einem kleinen Dorf in der Nähe und nehmen das Mittagessen im Bauernhaus der Schwester des Managers unserer Reiseorganisation ein.
Es mundet köstlich (Reis, grüner Spargel, eine Gemüsegemisch, Pilze und natürlich ein Chiligemisch) und wir sind froh ein Blick in das Innere eines typischen Hauses werfen zu dürfen. So können wir auch den Meditationsraum betreten, der nicht ganz so prachtvoll wie bei Lhama eingerichtet ist. Nima erklärt, dass jedes der Häuser - ich vermute aber, nur die Häuser der die Wohlhabenden - einen solchen Raum besitzt.
Schließlich brechen wir auf zur fast vierstündigen Fahrt zurück nach Paro. Nur unterbrochen durch eine Kaffeepause am schon bekannten Pass...
Wir fahren nicht direkt ins Hotel, weil Nima unsere vielen Fragen als Anregung verstanden hat und um Audienz bei einem seiner Brüder ersucht hat. Der ist Mönch in einem buddhistischen Kloster oberhalb von Paro.
Das Kloster hängt an einem Felsen und allein der Weg dahin ist schon beeindruckend!
Dort angekommen werden wir zunächst mit Tee und Selbstgebackenem versorgt. Danach setzen wir uns zum Gespräch mit Nima und seinem Bruder in den Tempel. Etwa eine Stunde fragen und diskutieren wir über das Verhältnis von Buddhismus und Naturwissenschaft, über Religion und Aufklärung, über die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und den Beitrag der Religionen.
Es ist spannend und bewegend, so dass wir schließlich erschöpft ins Hotel zurückkehren und nach dem Abendessen müde und dankbar für den interessanten Tag die Glieder strecken und bald einschlafen...
Vorher genießen wir aber noch einen langen Blick auf das friedliche Paro und den hell erleuchteten Paro Dzong.
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Lea (Donnerstag, 11 April 2019 05:59)
Hallo Papa,
Dies hier ist ein Test!