Nach dem Frühstück fahren wir in nordöstlicher Richtung zum Kloster Tango, Dort gibt es außerdem eine Universität für Mönche. Das Kloster liegt am Hang eines Berges. Es führt dorthin ein schmaler, mit Natursteinen gefliester Pfad. Sinnsprüche und Anregungen auf Mülleimern lassen uns immer wieder anhalten und nachdenken. Die Wanderung führt vorbei an verschiedenen Stupas. Schließlich betreten wir ein vorgelagerten kleinen Tempel über schmale Holzleitern und steinerne Stufen. Wir betreten den Tempel, nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen haben - das ist Pflicht. Gleichzeitig gilt damit ein Fotografierverbot. Nima erklärt uns die dort zu sehenden Figuren, Gegenstände und Bilder. Wir beobachten ein faszinierendes Ritual: Gleichzeitig mit uns sind zwei Frauen im Raum. Der Mönch hält den beiden eine Schale mit Geldscheinen und drei großen Würfeln hin. Nachdem jede einen Geldschein in die Schale gelegt hat, würfeln die beiden nacheinander. Der Mönch schaut in einer kleinen Kladde etwas nach und nennt ihnen das Ergebnis. Nima erklärt, dass es darum geht einen Wunsch zu äußern. Die gewürfelten Augen geben Auskunft über die mögliche Erfüllung des Wunsches...
Es geht weiter zum großen Kloster Tango. Auch dort besuchen wir den Gebetsraum und dürfen in Begleitung eines Mönches hinter die Glaswand des Tempelraumes treten. Dort befinden sich die angebeteten Bronzefiguren, die Buddha und andere Erleuchtete darstellen. Ein Bild des aktuellen Königs und des letzten Königs ist ebenfalls hier zu sehen. Auch finden wir gesegnetes Wasser in Schalen und bunte handgefertigte Kunstwerke aus Butter und Mehl, die eine gewisse Ähnlichkeit zu einer Monstranz haben.
Zum Mittagessen sind wir wieder im Hotel. Nach einer Mittagsruhe fahren wir, da es heute Nachmittag regnet in den Zoo und schauen uns das Nationaltier „Takin“ an, ein kuhähnliches Tier. Wir schlendern noch etwas durch das beschauliche Thimphu und betreten schließlich ein Kaffee. Bei einem Cappuccino führen wir ein angeregtes und intensives Gespräch über den Widerspruch von buddhistischem Glaube bzw. Glaube allgemein und naturwissenschaftlicher Weltanschauung... Es ist schön zu sehen, dass dies möglich ist, da die Atmosphäre von Respekt und Vertrauen geprägt ist. Sehr spannend!
Wir kehren schließlich erschöpft ins Hotel zurück und dürfen auf Einladung von Lhama gemeinsam das Abendessen zubereiten. Lhama ist die Ehefrau des Eigentümers von „Aktiv Bhutan“, der Reiseagentur, mit der wir hier im Lande unterwegs sind. Lhama ist außerdem Hotelmanagerin ihres eigenen Hotels, Mutter dreier Kinder und Köchin, gute Seele des Hauses! Wir bereiten Momos zu und lernen die Teigtaschen entsprechend zu falten. Es gibt außerdem noch Suppe und verschiedene Gemüse.
Wir sind dankbar und begeistert über so viel Gastfreundschaft und Vertrauen und gehen schließlich erfüllt und dankbar nach dem Essen ins Bett.
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