Donnerstag, 04.04.19 - Flug von Pokhara nach Kathmandu, Besichtigungen

Ein Tag der viele Worte braucht... Sie folgen später, wenn ich die Bilder, Eindrücke und Gedanken in Worte formen kann - was mir tatsächlich schwer fällt!... Hier sind sie:

Nach einer erholsamen, wenn auch kurzen Nacht in frischen, sauberen Hotelbetten (auch mal wieder schön!) frühstücken wir wieder früh um 7.00 Uhr (hey, eigentlich ist Urlaub, da könnte man auch mal etwas länger im Bett bleiben;-)) und fahren gegen acht mit dem Taxi zum Flughafen in Pokhara. Dort erleben wir eine Flughafenabfertigung auf nepalische Art, also fast lustig wirkende Sicherheitskontrollen, oder ein Check-In bei dem unsere Papiere durch die Hände von 5 Personen gehen, auf einem kleinem Stapel landen und dann doch wieder bei uns...

Auch wenn die Kontrollen nicht mit internationalen Standards vergleichbar sind, sei’s drum! Die Fluggesellschaften heißen Buddha Air, Nepal Airlines, Summit Air, Yeti Airlines. Allesamt Propellermaschinen sehen wir während der Wartezeit starten und landen. Wir starten mit einer Stunde Verspätung mit Buddha Air und kommen sicher in Kathmandu an. Dort werden wir von unserem Kulturguide   Tika abgeholt. Diesmal sind wir schlauer, tragen unser Gepäck selbst und tappen somit in keine weitere Abzockfalle.

Wir fahren direkt zu einer der wichtigsten hinduistische Tempelanlagen, die jeder Hindu im Laufe seines Lebens einmal besucht haben sollte: der riesigen Tempelanlage„Pashupatinath“. Inmitten der weitläufigen, mehrere hundert Hektar umfassenden Anlage steht ein vergoldeter Tempel, der Weltkulturerbe ist und dem Gott Shiva geweiht wurde.

Auf dem Gelände gibt es auch Häuser und Wohnstätten. Hier leben Menschen, Brahmanen, heilige Männer, Alte und Kranke. Es gibt bewachte Eingänge, Touristen zahlen eine Eintrittsgebühr. Innerhalb der Anlage ist das Bild sehr bunt und vielfältig, Verkaufsstände mit allerlei Gebetsutensilien, Ketten, Farben für bestimmte Rituale, Muscheln, etc. 

Es sind viele Menschen, Pilger, Touristen, manchmal kaum zu unterscheiden. Es ist laut, keineswegs andächtig, wie ich das erwartet hätte. Inmitten des Trubels spielen Kinder, Affen turnen auf Dächern und kreuzen unseren Weg, Hunde scheinen hier ebenso zu Hause... Wir bleiben immer wieder stehen und Tika erklärt uns die vielfältige, fremde und bunte Welt des hinduistischen Glaubens.

Ein Fluss durchquert die Anlage. In ihm hat unser Kulturguide nach eigener Aussage noch vor 15 Jahren noch gebadet - es ist ein heiliger Fluss, dessen Wasser auch für rituelle Handlungen verwendet wird. Heute ist er eine stinkende Kloake, voller Abfällen und Müll...

Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich Treppen und steinerne Plattformen, die als Ritualplätze dienen. Hier wird das Bestattungsritual der Hindus praktiziert, die Leichenverbrennung! Wir lassen das Geschehen von der rituellen Waschung, der Umkleidung, der Prozession zum Verbrennungsplatz, die mit Musik und weiteren Riten verbunden ist mit einer Mischung aus Neugier, Irritation und Fassungslosigkeit aus der Distanz auf uns wirken. Als die ersten Flammen und Rauchfahnen aus dem Holzstapel aufsteigen, wende ich mich ab. Ich möchte mir dieses Ritual nicht länger anschauen.


Wir verlassen das Gelände an einer anderen Stelle und fahren durch die verrückten Straßen dieser unglaublichen Stadt, steigen an einer unscheinbaren Stelle aus, gehen durch eine Art Torbogen und landen auf einem Platz in dessen Mitte sich die „Boudhanath“, eine Stupa, befindet. Die Stupa ist die größte der Welt und ein buddhistischer Gebetsort. Eine Stupa ist ein massiver weißer Klotz aus Stein in einer bestimmten Form gebaut, mit mehreren Ebenen und einer Art Krone. Man kann sie auf drei Ebenen umrunden, Gebetsmühlen, in deren Mitte sich Gebete befinden betätigen oder in einer der verschiedenen Klöster zur Mediation niederlassen. Inmitten der Stupa befinden sich Reliquien, die aber nicht zugänglich sind.

Rund um die Stupa finden sich Geschäfte, Restaurants, Kaffees und eben auch einige Klöster, die die Reisenden und Pilger zu Gebeten und zur Meditation einladen. Hier fühle ich mich viel wohler als auf dem Gelände zuvor...

Nachdem wir auf einer Terrasse mit Blick auf die Stupa gut gespeist haben, fahren wir mit unzählbaren, verwirrenden und irritierenden Eindrücken zurück in unser Hotel. Dort richten wir uns erstmal gemütlich ein, duschen und sortieren die vielen Gedanken und Eindrücke.

Gegen Abend treffen wir Mirjam in einem Restaurant und plaudern noch bis tief in die Nacht auf der Dachterrasse unseres Hotels. Von hier haben wir einen imposanten Blick auf die mittlerweile schlafende Stadt.


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