Montag & Dienstag, 25./26.03.19 - Von Hundsbach nach Kathmandu

Heute geht es also endlich los - wenige Tage nach meinem 50. Geburtstag ist es also soweit: Gemeinsam mit meiner Tochter Lea breche ich auf zum großen Abenteuer Nepal und Bhutan 2019 ...

Die Bundesbahn bringt uns pünktlich und viel zu früh zum Flughafen nach Frankfurt, Check-in und Flug zum Zwischenstopp in Doha verlaufen ohne Probleme - allerdings veranlassen uns die vielen Turbulenzen über der Arabischen Halbinsel, die Lea in den letzten 2 Flugstunden in Atem hielten und mich die Spucktüte für sie richten lies, in Dohas Hamadi International Airport HAI eine Apotheke aufzusuchen. Der HAI hat unvorstellbare Dimensionen, ist extrem sauber und beherbergt exklusive Geschäfte - hier kann jeder Reisende das letzten Urlaubsgeld loswerden und den Daheimgebliebenen noch schnell eine wertvolle Uhr oder ein goldiges Etwas mitbringen...

Aber wir stehen am Anfang unserer Reise und ich will hier einfach nur schnell wieder weg, die Dimensionen und der Luxus erschlagen meine Sinne - das ist einfach nicht meine Welt...

Der nächtliche Aufenthalt von 3 Stunden ist weniger anstrengend als erwartet, wie bekommen aus technischen Gründen auch noch eine knappe Stunde Verlängerung ...

Da Lea diesmal eine Tablette gegen Übelkeit eingenommen hat, verschläft sie den gesamten Flug, auch ihr Hungergefühl scheint abgeschaltet - sie verschmäht sogar das Frühstück.

Wir landen mit fast drei Stunden Verspätung in Kathmandu, da der Flieger fast zwei Stunden über dem Kathmandu-Tal kreisen muss, weil  ein anderes Flugzeug nicht mehr aus eigener Kraft die Rollbahn verlassen kann... Anschließend stehen wir noch eine geschlagene Stunde auf dem Rollfeld herum, bis es einen Platz für die Maschine gibt und wir endlich aussteigen können und festen Nepalesischen Boden unter den Füßen spüren.

Die Passkontrolle verläuft unaufgeregt. Wir ersparen uns die Schlange vor der Visumstelle, denn das Visum habe ich schon in Deutschland ausgestellt bekommen. Etwas befremdlich und unverständlich bleibt uns die anschließende nochmalige Kontrolle unseres Handgepäcks und der Körperscan...

Wir meistern auch das und auch das Gepäck ist irgendwann vom Förderband gepflückt. Nach dem Geldwechsel im Flughafengebäude erkennen wir schnell unser angekündigtes Begrüßungskomitee. Er ist mindestens zwei Köpfe kleiner als ich, spricht deutsch und begrüßt uns mit einem wunderschönen orangefarbenen Blumenkranz. Er organisiert ein Taxi für uns. Dabei tappe ich prompt in die in den Reiseunterlagen angekündigte Falle: Ein anderer Mann ist beim Einladen des Gepäcks behilflich und bittet, während ich in das Taxi steige ein Trinkgeld. Von der Situation und den unbekannten Geldscheinen überfordert ziehe ich prompt einen viel zu großen Geldschein aus der Bauchtasche und auf seine Aufforderung „two of them“ verdoppele ich tatsächlich... 

Welch ein Anfang... Es kann nur besser werden!


Nach einstündiger Fahrt erreichen wir das Hotel und werden dort herzlich begrüßt. Auf dem Zimmer angekommen ergießt sich ein ergiebiger Regen über der Stadt und wir stellen erschreckt das Fehlen von ausreichendem Regenschutz in unserer Ausrüstung fest. Also geht es nach einer kurzen Erfrischung raus und wir wagen die ersten Schritte in das unbekannte Terrain, die dreckigen und matschigen Straßen von Thamel, dem Touristenviertel in dem unser Hotel liegt. Hier reihen sich Trekkingläden, Restaurants und allerlei Geschäfte in einem undurchdringlichen Gewirr aneinander.  

Ich komme mir dabei wie eine Entenmama vor: Lea trottet entgegen ihrer sonstigen Art brav hinter mir her - sie ist offensichtlich müde und von den vielen ungewohnten Eindrücken überwältigt. Außerdem hat sie kein Geld, daher macht ein Abstecher in ein Geschäft eh keinen Sinn.

Wir finden endlich einen Laden der Knirpse führt und entscheiden uns gemeinsam für den Kauf.

Wieder zurück im Hotel geht es bald zum Abendessen. Dort empfängt uns Julia zum Begrüßungsessen, einem schmackhaften „Dal Bat“ - Reis mit allerlei Soßen und Beilagen. Gemeinsam mit ihr, unserem Reiseleiter Nema sowie Pema der Hotelmanagerin und guten Seele des Hauses verbringen wir den restlichen Abend in intensivem Gespräch: Pema spricht übrigens deutsch, war schon öfter in Tübingen und wir bekommen viele Fragen zu Land und Leuten gleich am ersten Abend beantwortet.

Müde und von vielen Eindrücken erschöpft treten wir schließlich den Weg ins Bett an... Vom notwendigen Schlaf hält uns auch das Bellkonzert der vielen Hunde in unserem Viertel nicht ab! 


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